Blutgruppenbestimmung
Blutgruppenbestimmung, warum?
Nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Tieren gibt es Blutgruppenunverträglichkeiten. Lange Zeit waren nur bestimmte Rassen, vor allem die „Briten“ davon betroffen, mittlerweile sollten aber Züchter aller Rassen eine Blutgruppenbestimmung machen lassen.
Bei den Katzen existieren 3 verschiedene Blutgruppen, und zwar A, B und AB. Die Blutgruppe AB ist hier allerdings keine Mischung aus den anderen beiden Blutgruppen, sondern sie ist komplett eigenständig und selten. Inzwischen geht man davon aus, dass es sich genetisch zwar um A/B handelt, jedoch auf einem weiteren Genort ein Allel existiert, welches die „normale“ Dominanz von A unterdrückt.
Die Blutgruppe A ist dominant gegenüber den Blutgruppen B und AB, die Blutgruppe AB ist dominant gegenüber der Blutgruppe B.
Auch bei den Blutgruppen gibt es Reinerbig- und Mischerbigkeit. Das bedeutet:
Reinerbig wäre z.B. A/A, mischerbig A/B oder A/AB.
Katzen mit Blutgruppe A
Wenn man eine Blutgruppenbestimmung macht, so wird meistens nur das erste Allel, getestet. Wenn dann im Testergebnis „A“ steht, könnte die Katze folgende Blutgruppen haben:
- die Katze ist homozygot (reinerbig) für Blutgruppe A, also genetisch A/A oder
- heterozygot (mischerbig) für Blutgruppe A, also genetisch A/B.
Katzen mit Blutgruppe B
Anders ist es, wenn im Testergebnis „B“ steht. Eine Katze mit der Blutgruppe B ist immer reinerbig, also homozygot, für B (B/B). Hierbei ist zu beachten, das B rezessiv ist und muss reinerbig vorkommen.
Katzen mit Blutgruppe AB
Diese (sehr selten vorkommende) Blutgruppe ist ein Sonderfall, siehe oben.
Bei einer Blutgruppenbestimmung bitte immer die genetische Blutgruppe bestimmen lassen.
Warum ist die Bestimmung der Blutgruppe so wichtig?
Ganz einfach ausgedrückt:
- Katzen mit der Blutgruppe A haben Antikörper gegen Blutgruppe B
- Katzen mit der Blutgruppe B haben Antikörper gegen Blutgruppe A
Die immunologischen Reaktionen der Katzen mit Blutgruppe A sind jedoch wesentlich stärker ausgeprägt sind als bei Tieren mit Blutgruppe B.
Katzen mit der Blutgruppe AB besitzen keine Antikörper – weder gegen Blutgruppe A noch gegen Blutgruppe B.
Bedeutungsvoll wird die Blutgruppe auch, wenn die Katze eine Bluttransfusion erhält – hier muss unbedingt die richtige Blutgruppe gewählt werden, da es sonst innerhalb von wenigen Stunden zu heftigen immunologischen Reaktionen und Schock führen kann, die für die Katze tödlich enden können.
Man merke sich:
- Mit einigen Ausnahmen kommen Katzen mit der Blutgruppe B in fast allen Rassen vor. Aus diesem Grund sollte die Bestimmung der Blutgruppe zur Pflichtuntersuchung jedes Züchters gehören.
- Wenn die Katze Blutgruppe A hat, kann man einen Kater mit jeder beliebigen Blutgruppe wählen.
- Die Verpaarung einer A/B-Katze kann ebenfalls mit einem Kater beliebiger Blutgruppe vorgenommen werden. Die Blutgruppe der Kitten sollte aber auch hier auf jeden Fall getestet werden, wenn diese zur Zucht eingesetzt werden sollen.
- Die Verpaarung einer B-Katze mit einem B-Kater ist ebenfalls problemlos. Da Blutgruppe B nur reinerbig (B/B) vorkommt, haben auch alle Kitten die Blutgruppe B (B/B).
- Sind beide Elterntiere reinerbig (A/A), so werden auch alle Kitten reinerbig für Blutgruppe A sein.
- Ist die Mutter mischerbig (A/B) und der Vater reinerbig (A/A) – so werden ebenfalls alle Kitten die Blutgruppe A haben (da A dominant über B ist). Die Hälfte der Kitten wird misch-, die übrigen reinerbig für Blutgruppe A sein.
- Sind beide Elterntiere mischerbig für Blutgruppe A (also genetisch A/B), so wird statistisch die Hälfte der Kitten reinerbig für Blutgruppe A (also A/A), ein Viertel mischerbig für A (also A/B) und ein Viertel der Kitten reinerbig für B (B/B) sein. Hier können Kitten fallen, die eine andere Blutgruppe als ihre Mutter haben. Da aber die Antikörper der Blutgruppe der Mutter, gegen die der Blutgruppe B der Kitten nur schwach ausgeprägt sind, sind in der Regel auch keine Reaktionen zu befürchten.
- Als Züchter muss man sich bewusstmachen, dass aus einer Verpaarung zweier A-Katzen eben auch B-Kitten fallen können und deshalb die Blutgruppe der Kitten unbedingt bestimmt werden muss, wenn eins davon zur Zucht eingesetzt wird.
- Verpaart man die Katze mit einem B-Kater, so hängt die Blutgruppe der Kitten davon ab, ob die Mutter rein- oder mischerbig für Blutgruppe A ist. Ist die Mutter reinerbig, so haben alle Kitten Blutgruppe A. Ist die Mutter mischerbig für A, so wird die Hälfte der Kitten Blutgruppe B haben, was aber, wie oben erwähnt, ebenfalls unproblematisch ist.
Als Risikoverpaarungen bezeichnet man all jene Verpaarungen, wo eine Kätzin mit der Blutgruppe B (B/B) mit einem Kater der Blutgruppe A verpaart werden soll. Ist der Kater reinerbig für die Blutgruppe A (also genetisch A/A), so haben alle Kitten (wegen der Dominanz von A über B) die Blutgruppe A und tragen B.
Ist der Kater mischerbig für Blutgruppe A (also genetisch A/B), so hat die Hälfte der Kitten die Blutgruppe B (B/B) und die andere Hälfte die Blutgruppe A (A/B).
Oben ist bereits erläutert, dass Katzen der Blutgruppe B starke Antiköper gegen die Blutgruppe A haben. Diese Blutgruppen-Antikörper sind nicht plazentagängig, somit besteht keine Gefahr während der Trächtigkeit.
Grundregel: Eine B-Katze sollte nur mit einem B-Kater verpaart werden!
Katze | Kater | Kitten |
---|---|---|
A | A | A |
A | AB | A oder AB |
A | B | AB |
AB | A | A oder AB |
AB | AB | A, AB oder B |
AB | B | AB oder B |
B | A | AB |
B | AB | AB oder B |
B | B | B |